Berlin - Warschau - Wien. Großstadt und Raumtransfer (1900-1950)

09.03.2017 00:00 - 29.06.2017 00:00

Masterseminar

 

Leiterin: Annegret Pelz (Institut für Germanistik)

Mit den Modernisierungs- und Urbanisierungsprozessen des späten 19. Jahrhunderts geht die Entstehung einer Großstadtliteratur einher, deren Höhepunkte (v.a. um 1900 und in der Zwischenkriegszeit) im Zentrum des Seminars stehen.

Thematisiert wird die Literarisierung dreier sehr unterschiedlicher europäischer Großstädte und ihrer jeweiligen soziokulturellen Transformationen. Mit Berlin steht ein Metropole des frühen 20. Jh.s im Fokus, deren Tempo und Simultaneität vielfach zum Gegenstand literarischer Wahrnehmung und Stilisierung werden (durch V. Baum, A. Döblin, W. Benjamin, G. Tergit u.v.a.).Die zeitgenössische Wien-Literatur (J. Roth, K. Kraus, A. Loos, Ödön von Horváth) ist sowohl durch die vergangenheitsbezogene Verlustgeschichte politischer Größe als auch durch Psychoanalyse und Innenschau geprägt, als deren Schauplatz die Großstadt fungiert.Mit Warschau kommt ein großstädtischer Raum ins Spiel, dessen kulturgeschichtliche Bedeutung einerseits und politische Umkämpftheit andererseits seine Literarisierung bestimmen, was sich beispielsweise anhand des Warschauer Ghetto-Aufstands untersuchen lässt (u.a. mit A. Czerniakows und W. Szpilmans Erinnerungen, Y. Katzenelsons Gesang).Das Seminar wird parallel an den Germanistischen Instituten der Universitäten Berlin, Warschau und Wien durchgeführt (im Rahmen eines Projekts des CENTRAL-Netzwerks).

Organiser:
Annegret Pelz