Leitung: Annegret Pelz (Institut für Germanistik), Alexandra Ganser (Institut für Anglistik und Amerikanistik)
Unser fächerübergreifendes Seminar reagiert auf den gesteigerten Bedarf im Bereich der interdisziplinären Mobilitätsforschung in der Kulturwissenschaft und schließt an den gesellschaftlich-kulturellen und wissenschaftlichen Strukturwandel hinsichtlich Mobilisierung und Immobilisierung der letzten Jahrzehnte an.
Im Seminar werden Grundlagentexte und aktuelle Ansätze zur Erforschung von Phänomenen und Bedingungen von Mobilität in interdisziplinären Zusammenhängen und unter kulturwissenschaftlichen Voraussetzungen erarbeitet. Wir fragen nach der Genese unterschiedlicher Forschungskonzepte, ihren künftigen Möglichkeiten und ihrer Perspektive auf kulturelle Praktiken in Bewegung. Uns interessieren die Relationen von Mobilität und Medialität, die Wechselbeziehung von Mobilität und Stasis/Immobilisierung und von Momenten und Gegenmomenten von Mobilität, und wir gehen davon aus, dass 'die Mobilitätsforschung' generell nicht den Anspruch erhebt, eine Disziplin zu begründen: Es braucht disziplinübergreifende Ansätze, die sich in einem interdisziplinären Dialog ansiedeln, was jeweils auch eine Öffnung eigener disziplinärer Zugänge bewirkt, so dass gezeigt werden kann, auf welch unterschiedliche Art und Weise (Im)Mobilitätskonzepte für die einzelnen Disziplinen Erkenntnisgewinn produzieren.D.h. wir wollen in dem Seminar diskutieren, wie das "new mobilities paradigm" (John Urry) die Fächer, die sich darauf beziehen, von innen heraus verändert, und wie dieses auf das eigene Fach zurückwirken kann. Was das Seminar leisten soll, ist zu zeigen, wie Mobilitätsforschung auch die Selbstreflexionen der eigenen Fächergrenzen herausfordert.