Workshop: Mobile Solidarities

14.11.2019 18:00 - 15.11.2019 18:00

Eine Auseinandersetzung mit Ambivalenzen und Grenzen von Solidarität

Eröffnung mit öffentlicher Podiumsdiskussion am 14. November 2019, 18:00 – 20:00

Workshop mit Arbeitsgruppen am 15. November 2019, 9:00 - 17:30

 

Institut für Afrikawissenschaften, Seminarraum 1
Spitalgasse 2, UniCampus Hof 5.1., 1090 Wien

Mobile Solidaritäten scheint auf den ersten Blick ein Gegensatz zu sein. Während der Begriff Mobilität mit Veränderung in Verbindung gebracht wird, drückt Solidarität gemeinhin etwas Festes, Unverrückbares aus. Gemeinsam ist beiden Begriffen, dass sie in der Regel positiv besetzt sind. Während allerdings Mobilität und Solidarität für bestimmte gesellschaftliche Gruppen als selbstverständlich gelten bzw. eingefordert werden, werden sie anderen gesellschaftlichen Gruppen vorenthalten. Es handelt sich also keineswegs um Konzepte, die selbsterklärend sind, sondern sie werden je nach Kontext und Machtverhältnissen unterschiedlich wahrgenommen und gedeutet: Solidaritäten zeichnen sich also auch durch Ambivalenzen, Brüche und Wandel aus.

Ausgehend von konkreten Beispielen wollen wir gemeinsam untersuchen: Wer erklärt sich mit wem, wann und weshalb solidarisch? Welche konkreten Praktiken sind damit verbunden und wie wirken sie sich aus? Welche Allianzen ergeben sich vor dem Hintergrund von Solidarität und wie wandelbar und mobil sind diese? In welchem Spannungsverhältnis steht solidarische Praxis zur Herausbildung und/oder Überwindung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen? Welche Grenzen gibt es für solidarisches Handeln? Welche Räume müssen für solidarisches Handeln gegeben sein? Wie wird Solidarität ideologisch, kulturell oder regional begrenzt? Und nicht zuletzt: Welche mediale Resonanz erfahren unterschiedliche Formen von Solidarität und wie wirkt sich diese wiederum auf Strategien und insbesondere auch Allianzen und Räume der Solidarität aus? Welche symbolischen Formen von und sprachlichen Ausdrucksmittel für Solidarität werden angewandt?

Der Fokus des Workshops „Mobile Solidaritäten“ soll einerseits auf den unterschiedlichen Facetten des Solidaritätsbegriffs liegen und damit das Handeln der Akteure beleuchten – sei es von Individuen, Vereinen oder anderen organisierten Akteuren. Andererseits sollen der symbolische Ausdruck und die gesellschaftlichen und politischen Räume, welche solidarische Praxen beeinflussen, ausgelotet werden.

Der Workshop möchte entlang dieser Fragen einen Raum für aktivistische, akademische und interdisziplinäre Positionen geben und unterschiedliche Akteure aus dem Wiener Raum für eine Debatte zusammenbringen.

Wir wollen mit dem Workshop Potentiale für relevante Forschungsfragen ausloten und neue Forschungsfelder aufdecken. Auch soll der Workshop der Vernetzung von Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen dienen, die an einer weiterführenden Reflexion über Solidaritäten und die damit verbundenen Praktiken interessiert sind. Sollte sich der gemeinsame Workshop als fruchtbar und bereichernd erweisen, sind weitere Workshops zu spezifischen Fragestellungen rund um das Thema Solidaritäten gut vorstellbar, die auch zu gemeinsamen Publikationen führen könnten.

14. November 2019

18:00 – 20:00 Uhr

Institut für Afrikawissenschaften, Seminarraum 1
Spitalgasse 2-4, UniCampus Hof 5.1., 1090 Wien

ÖFFENTLICHE PODIUMSDISKUSSION:

Eric Burton
Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck

Pedram Dersch
Aktivist von “Fridays for Future”

Monika Salzer
Autorin und Aktivistin bei „Omas gegen Rechts“

Walter Sauer
Historiker und Aktivist, Dokumentations- und Kooperationszentrum Südliches Afrika

Wanda Spahl
Institut für Politikwissenschaften, Universität Wien

Moderation:

Antje Daniel
Institut für Internationale Entwicklung

Das Podium zu Mobilen Solidaritäten schafft einen Raum für aktivistische, akademische und inter-disziplinäre Positionen und bringt unterschiedliche Akteure aus dem Wiener Raum für eine Debatte zusammen.

Wer erklärt sich mit wem, wann und warum solidarisch? Welche Grenzen des solidarischen Handelns existieren und welche Räume müssen für solidarisches Handeln gegeben sein? Wie wird Solidarität ideologisch, kulturell oder regional begrenzt?

 

15. November 2019

9:00 - 10:30

Institut für Afrikawissenschaften, Seminarraum 1
Spitalgasse 2-4, UniCampus Hof 5.1., 1090 Wien

 

ÖFFENTLICHE INPUTS UND DISKUSSION:

Jörg Flecker, Institut für Soziologie, Univ. Wien:
"Mehrdimensional, mit Licht- und Schattenseite - Solidaritätskonzepte in der empirischen Forschung"

Valerie Katthagen, Institut für Internationale Entwicklung, Univ. Wien:
„Der Solidaritätspakt der Zivilgesellschaft: Formen der Solidarität zwischen Wiener NGOs“

Moderation:

Ulrich Brand, Institut für Politikwissenschaften
Birgit Englert
, Institut für Afrikawissenschaften

Organisator*innen:

Prof. Dr. Antje Daniel (Internationale Entwicklung, Universität Wien)
Assoz. Prof. Dr. Birgit Englert (Afrikawissenschaften, Universität Wien)

 

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Programm

Organiser:
Birgit Englert und Antje Daniel
Location:
Institut für Afrikawissenschaften, Seminarraum 1